Brombeeren
Brombeeren | |
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Rubus | |
![]() Brombeere
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Systematik | |
Klasse | Bedecktsamer Magnoliopsida |
Gruppe | Eudikotyledonen |
Kerneudikotyledonen | |
Rosiden | |
Eurosiden I | |
Ordnung | Rosenartige Rosales |
Familie | Rosengewächse Rosaceae |
Gattung | Brombeeren Rubus |
Die Brombeeren (Rubus) ist eine Gattung in der großen Familie der Rosengewächse. Brombeeren sind Sträucher, die im Gartenbau als Nutzpflanze kultiviert werden. Brombeeren gibt es in verschiedenen Varianten. Zum einen gibt es die wildwachsenden Formen und zum anderen die großfrüchtigen Kulturformen. Die größte Menge von Brombeeren wird in Hausgärten produziert.
Standort
Brombeeren weisen eine große ökologische Anbaubreite auf. Ein Nachteil ist ihre hohe Empfindlichkeit für Winterfrost. Sie stellen keine hohen Ansprüche an den Boden, es genügt ein nährstoffarmer Boden. Es sollte bevorzugt eine sonnige und warme Lage ausgewählt werden.
Pflanzung und Pflege
Brombeeren sollten im März gepflanzt werden. Es sollten nur qualitativ hochwertige und gesunde Jungpflanzen verwendet werden. Der optimale Pflanzabstand beträgt 3 bis 4 m. Eine Abdeckung mit organischem Material ist zu empfehlen.
Der Boden sollte regelmäßig flach gelockert und gemulcht werden.
Im März-Schnitt sollten die Pflanzen auf 2 bis 3 Haupttriebe (Jungtriebe) gekürzt werden. Die Seitentriebe sollten auf 2 Knospen zurückgeschnitten werden. Ein fächerförmiges Anbinden der Triebe ist zu empfehlen.
Düngung ist in der Regel nicht notwendig.
Reifezeitpunkt | Sorte | Merkmale |
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frühreifend | 'Choctaw' | sehr früh, weiche Frucht, mittlerer Geschmack, frostanfällig, bedornt, aufrechtwachsend |
'Theodor Reimers' | guter Geschmack, Früchte klein und weich, frostanfällig, rankend, bedornt | |
'Loch Ness' | guter Geschmack, hoher Ertrag, dornenlos, rankend | |
mittelfrüh- bis mittelspätreifend | 'Cheyenne' | guter Geschmack, weiche große Früchte, frostanfällig, sonst sehr robust |
'Navaho' | sehr guter Geschmack, hoher Ertrag, robuste Sorte, dornenlos, aufrecht und mittelstark wachsend | |
spätreifend | 'Thornless Evergreen' | kleine wohlschmeckende Früchte,anfällig für Brombeerrost, dornenlos |
Sorten
Brombeeren sind selbstfruchtbar. Die Sorten unterscheiden sich neben dem unterschiedlichen Reifezeitpunkt in der Wuchsrichtung und -form und der Bedornung. Die bedornten Formen gehören zu der Art Rubus procerus ssp. discolor. Die dornlosen Formen sind auf die Art R. p. ssp. laciniatus zurückzuführen.
Brombeeren Schadbilder
Blattläuse (Aphis ruborum, Amphorophora rubi) Durch die Saugtätigkeit der Läuse an den Triebspitzen wird das Triebwachstum stark eingeschränkt. |
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Brombeerrost (Phragmidium violaceum) Auf den Blattoberseiten befallener Brombeerpflanzen erscheinen dunkelrote Blattflecken, während blattunterseits gelborange bis orangerote Sporenlager sichtbar werden. Besonders dornenlose Sorten werden verstärkt von Brombeerrost befallen. |
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Brombeertriebwickler (Notocelia uddmanniana) Die Wickler legen ihre Eier an den Blättern junger Brombeerranken ab. Die dort schlüpfenden Larven wandern an die Triebspitzen und beginnen jeweils zwei nicht vollständig entfaltete Blätter zusammenzuspinnen, in denen sie anschließend anfangen zu fressen. Ab August spinnen sie am unteren Teil der Ranken Kokons und überwintern darin. Ab März wandern sie erneut auf die jungen Seitentriebe und die Rankenspitzen und dringen in die Blütenknospen ein. Durch ihre Fraßaktivität höhlen sie diese aus. |
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Falscher Mehltau (Peronospora sparsa) Auf den Blattoberseiten kommt es zu gelben Aufhellungen, die sich nach kurzer Zeit rot-violett färben. Bei starkem Befall welken die Blätter und fallen ab. |
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Freifressende Raupen (Eulenarten, Operophtera brumata, Adoxophyes orana, Archips podanus, u. a.) Nachdem die Raupen entweder in Eiform oder in Gespinsten an den Trieben überwintert haben, beginnen sie Ende März/Anfang April an den austreibenden Blättern zu fressen. Da die Fraßaktivität ab 15° C am höchsten ist, sollte die Bekämpfung bei diesen Temperaturen erfolgen. Nur so ist gewährleistet, dass die Raupen genügend Wirkstoff aufnehmen. |
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Gemeine Spinnmilben (Tetranychus urticae) Die Spinnmilben saugen im Gewebe der Blätter. Dadurch entsteht eine rotbraune Sprenkelung auf der Blattoberseite. An den Blattunterseiten findet man in feinen Gespinsten die Eier, sowie bewegliche Stadien der Spinnmilbe. Die Blattschäden können einen negativen Einfluss auf Ertrag und Fruchtqualität haben. |
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Rubus-Stauche (Rubus stunt Phytoplasma) Die vom Phytoplasma verursachten Schäden treten hauptsächlich an den Ranken, Blüten und Früchten auf. Doch auch die Blätter tragen Schäden, inform von einer chlorotischer Aufhellung, davon. |
Schadsymptome an der Blüte
Brombeertriebwickler (Notocelia uddmanniana) Nachdem die Raupen nach ihrem Fraß an den jungen Blättern (siehe "Schadsymptome am Blatt") an den Ranken überwintert haben, wandern sie ab März erneut an die Seitentriebe und die Rankenspitzen. Dort dringen sie in die Blütenknospen ein. Durch ihre Fraßaktivität höhlen sie diese aus. |
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Rubus-Stauche (Rubus stunt Phytoplasma) Die Krankheit führt zu Missbildungen an den Blüten. Die Kelchblätter verlängern sich und werden schmal. Die Blüten bilden Auswüchse und verfärben sich grün. An manchen Teilen sind die Blüten durchwachsen. Anstelle des Fruchtknotens wächst dort der Spross oberhalb der Kelch- und Blütenblätter weiter. |
Schadsymptome an der Frucht
Brombeergallmilbe (Acalitus essigi) Auffälliges Kennzeichen des Befalls ist das ungleiche Ausreifen der Früchte. Die Brombeeren bleiben ganz oder teilweise rot. Die Schädigung kann so weit gehen, dass zur Erntezeit fast nur rötliche Früchte am Strauch hängen. Den schwarzen Beeren fehlt die Süße. Indikationszulassung |
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![]() ![]() Colletotrichum-Fruchtfäule an Brombeere
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Colletotrichum-Fruchtfäule (Colletotrichum gloeosporioides) Die Colletotrichum-Fruchtfäule kann Ertragsausfälle von bis zu 30 % verursachen. Der Pilz überwintert auf Fruchtmumien, eingetrockneten Stielen, Zapfen und eventuell auch an Trieben und Knospen. Für Infektionen ist eine feucht-warme Witterung erforderlich. Die Fruchtfäule kann Verkrüppelungen, Reifeverzögerungen und das Eintrocknen der Beeren hervorrufen. Der Pilz kann sich bei optimalen Witterungsverhältnissen sehr schnell im Bestand ausbreiten. Indikationszulassung |
Falscher Mehltau (Peronospora sparsa) Befallene grüne Beeren verfärben sich vorzeitig rot, verhärten und vertrocknen schließlich. Sind die Beeren zur Zeit der Infektion bereits rot oder schwarz, werden sie matt und trocknen ein. |
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Grauschimmel (Botrytis cinerea) Der Pilz überwintert auf den Brombeerruten. Die Infektion der Beeren erfolgt über alternde Blütenorgane während der Blütezeit. Auf den Beeren bildet sich ein grauer Pilzbelag. Besonders anfällig sind die Sorten ,Jumbo', ,Theodor Reimers' und ,Thornfree'. Indikationszulassung |
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Rubus-Stauche (Rubus stunt Phytoplasma) Auch die Früchte werden bei Befall durch das Rubus stunt Phytoplasma deformiert. Auffälliger sind jedoch die Verformungen der Blüten. |
Schadsymptome an den Ranken
![]() ![]() ![]() Schadbild der Rankenkrankheit: violette Flecken auf den Ranken
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Rankenkrankheit (Rhabdospora ramealis) Der Erregerpilz überwintert als Myzel an den Ranken. Im Myzel bilden sich schwarze, kugelförmige Pyknidien. Auf dem unteren Bereich der Ranken erscheinen zunächst kleine dunkelgrüne, später größere, violette Flecken, die sich nach einiger Zeit braun verfärben. Die Flecken sind rötlich umrandet. Im Frühjahr bilden sich schwarze Fruchtkörper auf den Befallsstellen. Bei starkem Befall kann es zum Absterben der Ranken kommen. Indikationszulassung |
Rubus-Stauche (Rubus stunt Phytoplasma) Die von dem Phytoplasma verursachten Schäden treten sowohl an den Ranken, als auch an den Blüten und Früchten auf. Befallene Stöcke sterben nach 4 bis 6 Jahren ab. Aus den Knospen an den Ranken können bis zu 10 gestauchte Seitentriebe entstehen, die büschelförmig angeordnet sind. Diese "Büschel" lassen die Ranken wie Hexenbesen aussehen. |